Musiktherapie mit krebskranken Kindern

Wer einen therapeutischen Job macht und Menschen in den schwierigsten Lebensphasen begleitet kennt diese Fragen gut:

„Und wie kommst Du damit zurecht?“

„Macht dir das nichts aus?“

“ Wo steckst Du den Schmerz, die Ängste und Sorgen der Patientinnen und deren Familien hin?“

Als ich für ein musiktherapeutisches Angebot auf der Kinderonkologie angefragt wurde gingen mir genau diese Fragen wieder selbst durch den Kopf. Tatsächlich war das immer eines der potenziellen Arbeitsfelder vor denen ich am allermeisten Respekt – v.a. bezüglich meiner persönlichen Psychohygiene – hatte.

„KANN ICH DAS?

Wird es mir GELINGEN, das Erlebte zu VERARBEITEN?“

Doch an zwei Dinge glaube ich mittlerweile ganz fest:

1. Es kommt zu mir, was zu mir kommen soll ❤️

2. Ich bin stark 💪 und habe gute Antennen entwickelt, die mich beschützen

Nachdem ich diese Woche wieder bei der eineinhalbjährigem Bella war schickte mir ihre Mama die schönen Bilder. Beim Betrachten dachte ich plötzlich:“JA, DAS IST ES!“ DAS IST DIE ANTWORT auf die Fragen, die ich eingangs beschrieben habe. Es kommt auf die Perspektive bzw. den Blickwinkel an.

Wie bei den beiden Bildern. NEIN… ich sehe nicht das ganze Krankenhauszimmer und ich sehe – wenn ich fokussiert und konzentriert bin – auch nicht die #Chemotherapie am Ständer. WAS ICH SEHEist ein tolles kleines Mädchen, das experimentierfreudig ist, mit Händen und Füßen mit mir gemeinsam musiziert und lautiert und mir ebenso deutlich zeigt, wann wir fertig sind. Wie ich die therapeutischen Erlebnisse verarbeite hängt maßgeblich von DEM BILDAUSSCHNITT ab, den ich wähle. Und so gibt es eben Tage für kleinere oder größere Bildausschnitte, Großbild oder Weitwinkel. Und tatsächlich kann ich selbst darüber entscheiden, welches Objektiv zum Einsatz kommen. Und ich bin mir übrigens sogar sicher, dass viele Therapeut*innen auch ein Faible fürs Fotografieren 📷 haben. Stimmt’s? Ich bin gespannt!

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